1. Lesung Sir 35,15b-12.20-22a
2. Lesung 2 Tim 4,06-08.16-18
Evangelium Lk 18,09-14 |
1.
Lesung: Das Gebet der Armen ist Gott wohlgefällig: Buch Jesus Sirach
35,15-22a: Vertrau nicht auf Opfergaben,
die durch Unterdrückung erworben sind. Er ist ja der Gott des Rechts,
bei ihm gibt es keine Begünstigung. Er ist nicht
parteiisch gegen den Armen, das Flehen des Bedrängten hört er. Er
missachtet nicht das Schreien der Waise und der
Witwe, die viel zu klagen hat. [Rinnt nicht die
Träne über die Wange, und klagt nicht Seufzen gegen den, der sie
verursacht? Denn von der Wange steigt sie zum Himmel empor; der Herr
achtet darauf, und es missfällt ihm.] Wer Gott
wohlgefällig dient, der wird angenommen und sein Bittruf erreicht die
Wolken. [Nach anderer Überlieferung lautet der
Vers 20: Die Nöte des Unterdrückten nehmen ein Ende, das Schreien
des Elenden verstummt.] Das Flehen des Armen
dringt durch die Wolken, es ruht nicht, bis es am Ziel ist. Es weicht
nicht, bis Gott eingreift und Recht schafft als gerechter
Richter. |
Zwischengesang: Psalm 34,
2-3.6-7.17-23, KV vgl. 7: Der Herr erhört den Armen, er hilft
ihm aus all seiner Not.
Ich will den Herrn allezeit preisen; immer sei sein Lob in meine Mund. *
Meine Seele rühme sich des Herrn; die Armen
sollen es hören und sich freuen. * Das Antlitz des Herrn richtet sich
gegen die Bösen, um ihr Andenken von der Erde zu
tilgen. * Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; er entreißt sie
all ihren Ängsten. * Nahe ist der Herr den
zerbrochenen Herzen, er hilft denen auf, die zerknirscht sind. * Der
Herr erlöst seine Knechte; straflos bleibt, wer zu ihm
sich flüchtet. |
2.
Lesung: Ermutigungen: 2.
Paulusbrief an Timotheus 4,5-18: [Du aber
sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium,
erfülle treu deinen Dienst]] Denn ich werde nunmehr geopfert, und
die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten
Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. Schon jetzt
liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den
mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht
nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein
Erscheinen warten. [Beeil dich, komm bald zu mir!
Demas hat mich aus Liebe zu dieser Welt verlassen und ist nach
Thessalonich gegangen; Kreszenz ging nach Galatien, Titus nach
Dalmatien. Nur Lukas ist noch bei mir. Bring Markus
mit, denn er wird mir ein guter Helfer sein. Tychikus habe ich nach
Ephesus geschickt. Wenn du kommst, bring den
Mantel mit, den ich in Troas bei Karpus gelassen habe, auch die Bücher,
vor allem die Pergamente. Alexander, der
Schmied, hat mir viel Böses getan; der Herr wird ihm vergelten, wie es
seine Taten verdienen. Nimm auch du dich vor ihm
in acht, denn er hat unsere Lehre heftig bekämpft.] Bei meiner
ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle
haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden.
Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir
Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden
sie hören; und so wurde ich dem Rachen des
Löwen entrissen. Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich
retten und in sein himmlisches Reich führen.
Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. |
Evangelium:
Das Beispiel vom Pharisäer und vom Zöllner: Lukas 18,09-14:
Einigen, die von ihrer eigenen
Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte
Jesus dieses Beispiel: Zwei Männer gingen zum
Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein
Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach
leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen
Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher
oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und
gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen
Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht
einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben,
sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder
gnädig! Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach
Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird
erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht
werden. |