1. Lesung Hab 1, 2-3;2,2-4 2.
Lesung
2 Tim 1, 6-8.13-14 Evangelium Lk 17, 5-10 |
1.
Lesung: Der Dialog des Propheten mit Gott: Buch des Propheten Habakuk
1,1 - 2,5: [Ausspruch, den der Prophet Habakuk in einer Vision hörte.] Wie
lange,
Herr, soll ich noch rufen, und du hörst nicht? Ich schreie zu dir:
Hilfe,
Gewalt! Aber du hilfst nicht. Warum lässt du mich die Macht des Bösen
erleben und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich
Gewalt
und Misshandlung, erhebt sich Zwietracht und Streit. [Darum
ist das Gesetz ohne Kraft, und das Recht setzt sich gar nicht mehr
durch. Die
Bösen umstellen den Gerechten, und so wird das Recht verdreht. (Die
Antwort
Gottes: 1,5-11:) Seht auf die Völker, schaut hin, staunt und erstarrt!
Denn
ich vollbringe in euren Tagen eine Tat - würde man euch davon erzählen,
ihr glaubtet es nicht. Denn seht, ich stachle die Chaldäer auf, das
grausame,
ungestüme Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnplätze zu
erobern, die ihm nicht gehören, ein furchtbares und schreckliches Volk,
das
selbst sein Recht und seinen Rang bestimmt. Seine Pferde sind schneller
als Panther,
wilder als die Wölfe der Steppe. Seine Rosse und Reiter stürmen heran,
sie kommen aus der Ferne, sie fliegen herbei wie ein Geier, der sich auf
seinen
Fraß stürzt. Sie rücken an, entschlossen zu roher Gewalt, alle
Gesichter vorwärts gerichtet. Gefangene raffen sie zusammen wie Sand.
Sie
machen sich sogar über Könige lustig und lachen über mächtige
Fürsten; ja, sie spotten über jede Festung, sie schütten einen
Erdwall auf und nehmen sie ein. Dann ziehen sie weiter, wie der
Sturmwind sausen
sie dahin. Doch sie werden es büßen, denn sie haben ihre Kraft zu ihrem
Gott gemacht. (Erneute Klage des Propheten: Hab 1,12-17:)
Herr, bist nicht du von Ewigkeit her mein heiliger Gott? Wir wollen
nicht sterben.
Herr, du hast sie doch nur dazu gerufen, an uns das Gericht zu
vollziehen: Du,
unser Fels, du hast sie dazu bestimmt, uns zu bestrafen. Deine Augen
sind zu rein,
um Böses mit anzusehen, du kannst der Unterdrückung nicht zusehen. Warum
siehst du also den Treulosen zu und schweigst, wenn der Ruchlose den
Gerechten
verschlingt? Warum behandelst du die Menschen wie die Fische im Meer,
wie das
Gewürm, das keinen Herrn hat? Mit der Angel holt er sie alle herauf, er
schleppt
sie weg in seinem Netz und rafft sie fort in seinem Fischgarn; er freut
sich darüber
und jubelt. Deshalb opfert er seinem Netz und bringt seinem Fischgarn
Rauchopfer
dar; denn durch sie hat er reichen Gewinn und ein üppiges Mahl. Darum
zückt
er unablässig sein Schwert, um ohne Erbarmen die Völker zu morden.
(Die Antwort Gottes:) Ich will auf meinem
Wachtturm
stehen, ich stelle mich auf den Wall und spähe aus, um zu sehen, was er
mir
sagt, was er auf meine Klage entgegnet.] Der Herr gab mir Antwort
und sagte:
Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit
man es
mühelos lesen kann. Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du
siehst;
aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert,
so warte darauf; denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus. Sieh her:
Wer nicht
rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen
seiner Treue
am Leben. |
Zwischengesang:
Psalm 95,1-2.6-9, KV vgl. 7d.8a: Hört auf die Stimme des Herrn,
verhärtet nicht euer Herz! Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn und
zujauchzen dem Fels unsres Heiles! * Lasst uns mit Lob seinem Angesicht
nahen,
vor ihm jauchzen mit Liedern! * Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor
ihm verneigen,
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer! * Denn er ist
unser
Gott, wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand
geführt.
* Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! * „Verhärtet
euer Herz nicht wie in Meriba, wie in der Wüste am Tag von Massa! * Dort
haben eure Väter mich versucht, sie haben mich auf die Probe gestellt
und
hatten doch mein Tun gesehen." |
2.
Lesung: Aufforderung an Timotheus: 2. Brief an Timotheus 1,6-14:
Darum
rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir
durch
die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht
einen
Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe
und der
Besonnenheit. Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen;
schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin,
sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft: [Er
hat uns gerettet; mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen, nicht
aufgrund unserer
Werke, sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade, die uns schon vor
ewigen
Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde; jetzt aber wurde sie durch das
Erscheinen
unseres Retters Christus Jesus offenbart. Er hat dem Tod die Macht
genommen und
uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium,
als
dessen Verkünder, Apostel und Lehrer ich eingesetzt bin. Darum muss ich
auch
dies alles erdulden; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem
ich Glauben geschenkt habe, und ich bin überzeugt, dass er die Macht
hat,
das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren.] Halte dich
an die
gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild, und
bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus
geschenkt ist.
Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen
Geistes,
der in uns wohnt. |
Evangelium:
Von der Macht des Glaubens und das Gleichnis vom unnützen Sklaven:
17,5-10:
Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte:
Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet
ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem
Boden,
und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen. Wenn
einer
von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er
etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen?
Wird
er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und
bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen
und trinken.
Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm
befohlen wurde?
So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch
befohlen wurde,
sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere
Schuldigkeit
getan. |