Predigt zum 29. Juni Hochfest Peter & Paul 2025
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29. Juni 2025 - Mariae Geburt, Traubing
1. Herkunft
- Wenn wir jemand hier im Ort oder in der Familie zuordnen wollen, hilft oft ein Hinweis wie: Deine Mutter ist die Adelheid, dein Vater ist der Hubert. Hilfreich ist das, wenn es stimmt. Aber es legt Menschen auch immer ein wenig auf Ihre Herkunft und Vergangenheit fest.
- Ein einziges Mal spricht Jesus Simon, den er Petrus nennt, mit „Simon Sohn des Jona“ an: „Simon Bar Jona“.
- ‚Da kommst Du her‘, sagt er damit. ‚Das ist Deine Familie‘. ‚Das hat Dich geprägt‘. ‚Jona ist Dein Vater‘.
2. Eigenes Bekenntnis
- Gleich darauf kommt aber die Relativierung. Simon hatte im Namen der Jünger bekannt, dass Jesus der Gesalbte Gottes ist, Göttliche Gegenwart. Das, sagt Jesus, hatte Simon nicht von seinem Vater Jona gelernt.
- „Selig bis Du, Simon Bar Jona“ – Jona ist Dein leiblicher Vater – „nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“
- Wahrscheinlich war Jona ein guter Vater und ein gläubiger Mensch. Aber nicht der Verweis darauf, Vater nach „Fleisch und Blut“, macht Simon zum Petrus, zum Felsen der Versammlung der Kirche. Dazu braucht es die eigene Glaubenserfahrung und ein Bekenntnis, was mir selbst vom „Vater im Himmel“ offenbart wird.
3. Beloning und Believing
- Wer oder was Fels der Kirche ist, sollte uns interessieren in unseren Breiten, wo dieser Kirche die Fundamente wegbrechen. Warum ist es nicht mehr wie früher?
- Neben allem, was sich grundlegend in der Kultur geändert hat, steht, so meine ich, dass früher eine Offenbarung aus „Fleisch und Blut“ oftmals gereicht hat. Es reichte, zu sehen und zu erleben, dass ich dazugehöre. Bös gesagt: ‚Dazu gehören‘ war wichtiger als ‚daran glauben‘, Zusammenhalt wichtiger als Zustimmung, Verbundenheit wichtiger als Verinnerlichung.
- Um nicht missverstanden zu werden: Die Erfahrung und die Sprache einer Gemeinschaft ist für den Glauben unverzichtbar. Der Vater im Himmel offenbart den Messias, als Simon mit Jesus und den anderen auf dem Weg ist. Und es wird geholfen haben, wenn Simon in Jona einen gläubigen Vater hatte.
Nur, das reicht nicht. Das Evangelium heute macht deutlich: Simon kann für die universale Kirche nur Petrus, der Felsen, sein, wenn die eigene Glaubenserfahrung dazu kommt. Auch Petrus ‚hatte‘ diesen nicht einfach, aber er ließ sich auf diesen Weg ein. Ohne das geht Kirche nicht, auch nicht in dieser Gemeinde oder irgendeiner unserer Familien.