1.
Lesung: Der Bruch des Bundes; das goldene Kalb: Exodus (2. Buch Mose)
31,18-32,14:
[Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles
gesagt
hatte, übergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne
Tafeln,
auf die der Finger Gottes geschrieben hatte. Als das Volk sah, dass Mose
noch
immer nicht vom Berg herabkam, versammelte es sich um Aaron und sagte zu
ihm:
Komm, mach uns Götter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der
Mann,
der uns aus Ägypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm
geschehen
ist. Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die
goldenen
Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her! Da nahm das
ganze Volk
die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron. Er nahm sie von ihnen
entgegen,
zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da
sagten sie:
Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt
haben. Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief
aus: Morgen
ist ein Fest zur Ehre des Herrn. Am folgenden Morgen standen sie zeitig
auf, brachten
Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk
setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen.]
Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du
aus Ägypten
heraufgeführt hast, läuft ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg
abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb
aus Metall
gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer
dar und
sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt
haben. Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut:
Ein störrisches
Volk ist es. Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und
sie verzehrt.
Dich aber will ich zu einem großen Volk machen. Da versuchte Mose, den
Herrn,
seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen
dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand
aus
Ägypten herausgeführt. [Sollen etwa die Ägypter
sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie
im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass
ab von
deinem glühenden Zorn, und lass dich das Böse reuen, das du deinem Volk
antun wolltest.] Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und
Israel, denen
du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast:
Ich will
eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses
ganze Land,
von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie
sollen es
für immer besitzen. Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das
er seinem Volk angedroht hatte. |
Zwischengesang:
Psalm 51,3-4.12-13.17.19, KV vgl. Lk 15,18: Ich will zu meinem
Vater
gehen und meine Schuld bekennen. Gott, sei mir gnädig nach deiner
Huld, tilge
meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen! * Wasch meine Schuld von mir
ab, und
mach mich rein von meiner Sünde! * Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz,
und gib mir einen neuen, beständigen Geist! * Verwirf mich nicht von
deinem
Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! * Herr, öffne
mir
die Lippen, und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden. * Das Opfer, das
Gott
gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes
Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen. |
2.
Lesung: Dank für die Berufung zum Apostel: 1 Tim 01,12-17: Ich
danke
dem, der mir Kraft gegeben hat: Christus Jesus, unserem Herrn. Er hat
mich für
treu gehalten und in seinen Dienst genommen, obwohl ich ihn früher
lästerte,
verfolgte und verhöhnte. Aber ich habe Erbarmen gefunden, denn ich
wusste
in meinem Unglauben nicht, was ich tat. So übergroß war die Gnade
unseres
Herrn, die mir in Christus Jesus den Glauben und die Liebe schenkte. Das
Wort
ist glaubwürdig und wert, dass man es beherzigt: Christus Jesus ist in
die
Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Von ihnen bin ich der erste.
Aber
ich habe Erbarmen gefunden, damit Christus Jesus an mir als erstem seine
ganze
Langmut beweisen konnte, zum Vorbild für alle, die in Zukunft an ihn
glauben,
um das ewige Leben zu erlangen. Dem König der Ewigkeit, dem
unvergänglichen,
unsichtbaren, einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit.
Amen.
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Evangelium:
Die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, von der verlorenen Drachme
und vom
verlorenen Sohn: Lukas 15,01-32: Alle Zöllner
und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. Die Pharisäer
und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er
gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte
er ihnen ein Gleichnis und sagte:
Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert,
lässt
er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht
dem
verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat,
nimmt
er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause
kommt, ruft
er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut
euch mit
mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich
sage euch:
Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen
einzigen
Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es
nicht nötig haben umzukehren.
Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert,
zündet
sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht
unermüdlich,
bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft
sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut
euch mit
mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren
hatte. Ich
sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude
über
einen einzigen Sünder, der umkehrt.
Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere
von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das
mir zusteht.
Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte
der
jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort
führte
er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als
er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über
das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem
Bürger
des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld
zum
Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten
gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.
Da
ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters
haben
mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich
will aufbrechen
und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich
gegen
den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert,
dein
Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach
er
auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem
kommen,
und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel
ihm um den
Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich
gegen
den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert,
dein
Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt
schnell das
beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die
Hand,
und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her, und schlachtet
es; wir
wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt
wieder;
er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen,
ein fröhliches
Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld.
Als
er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und
Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten
solle.
Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater
hat das
Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund
wiederbekommen
hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater
aber
kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater:
So viele
Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen
gehandelt;
mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit
ich mit
meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier
gekommen,
dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da
hast
du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm:
Mein
Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch
dein. Aber
jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein
Bruder
war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden
worden.
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